Wann immer ich mich zurückerinnere an irgendetwas in meiner schrägen Vergangenheit, verbinde ich das mit Musik, teils mit schöner aber auch mit schrecklich peinlicher. Deswegen kann ich mich noch sehr gut an die Geräte von Sony erinnern, die mich damals stets begleitet haben.
tl;dr: Eine Reise in die Vergangenheit mit Sony
– Inzwischen will sie alle zurückhaben –
Vorgeschichte
Ich hatte ja unlängst ein wenig darüber geschrieben, warum mich die MiniDisc so sehr mitgenommen hat (Link). Offenbar hatte Euch der Beitrag nachhaltig beeindruckt. Deswegen will ich ein wenig nachlegen. Es gab ja nicht nur die MiniDisc. Wenn ich „damals“ schon gewusst hätte, welche besonderen Werte (Ideell und monetär) ich in meinen doch sehr ungeschickten Händen gehalten habe, hätte ich die Dinger sicherlich deutlich pfleglicher behandelt. Und vor allem hätte ich sie nicht verkauft, weggegeben, kaupttgemacht oder verschlampt und verdammt nochmal besser auf sie alle aufgepasst. Ich bereue das inzwischen sehr.
Heute vermisse ich die besondere Fertigungsqualität der Japaner bei vielen meiner aktuellen Geräte. Teilweise ärgere ich mich auch sehr über meine Anschaffungen. Es gab eine Zeit, da habe ich aus der Not heraus viel zu billig eingekauft und wurde teils unmittelbar nach Ablauf der Gantie bitterböse enttäuscht (Link).
Nicht genug zu verdienen war verdammt teuer, will ich meinen. Kauft man billig, kauft man mindestens zweimal. Zu viel Hardware geht in der Folge zu schlecht entwickelter Platinen viel schneller kaputt. Mit Verlaub, meine Billigeinkäufe sind teilweise schon eine richtige Umweltsauerei. Sony hatte mich niemals enttäuscht. Die hatten höchstselten zu niedrig dimensionierte oder billige Elektrolytkondensatoren eingesetzt, bei anderen Herstellern war das default.
So komme ich viele Jahre später wieder zurück. Die Marke erinnert mich – wie keine andere – an meine Kindheit: Ein unbeschwertes Leben, frei von Ängsten und Sorgen. Ich war nicht auf der Flucht und hatte wirklich alles, was ich mir wünschte. Wir sind in Meerbusch aufgewachsen, in einer absolut heilen Welt. Mir ist sehr wohl bewusst, dass das ein sehr seltener Luxus ist, welchen nur wenige Kinder auf diesem Planeten erleben dürfen.
Sony hat schon immer eine ganz besondere, unverkennbare und Formensprache, welche die Herkunft des Geräts bezeugt. Es ist – bei simpler Betrachtung einer einzelnen Buttonreihe – möglich, genau auf eben diesen einen Hersteller zu schließen. Selbst die Symbolik an den Gehäuseschrauben ist unverkennbar. Es kann gar nicht anders sein, das ist ein Sony:
Bedienfeld Sony TC-S1 (Dolby-S, Autokalibrierung, Autoreverse), ca. 1995. Bildquelle Techmoan
Dazu kommt die damals schon unfassbar schlaue Ingenieurskunst für viele detailreiche Lösungen, welche kein anderer so umsetzen konnte. Es gibt zudem für fast alle Geräte Service-Manuals, welche für jedes einzelne Zahnrad, jeden Motor, jedes Schräubchen, jedes Mechanikteil, jeden Antriebsriemen alle Ersatzteilnummern auflistet und deren Einbau bebildert.
Ebenso werden in den detaillierten, liebevoll gestalteten Servicemanuals Reparatur- und Einbauhilfen aufgezeigt, die Sinn machen und man beim Mitbewerber vergeblich sucht. Manchmal ist es nämlich gar nicht so einfach, bei der filigranen Fertigung einen Antriebsriemen neu anzulegen. Es scheint so, als ob die Sony Ingenieure damals schon wussten, dass dieser Antriebsriemen eben kein Geräteleben überdauert und ab und an gewechselt werden muss.
Beispiel aus einer Reparaturanleitung für den Sony WM-DC2
In meiner ganz persönlichen Phantasie stelle ich mir vor, wie die Ingenieure bei Sony miteinander über eine bessere Lösung diskutiert haben und dann grundsätzlich die technisch oder qualitativ bessere, möglicherweise aber deutlich teurere Variante gewählt haben. Natürlich ist das alles unbelegt, aber ja – so spielt sich das in meinem Kopf ab, wenn ich einen MZ-RH1 (MiniDisc-Player) in den Händen halte, die Oberfläche fühle oder dessen Mechanik betrachte.
Entstanden ist diese Überlegung zur Reise in die Vergangenheit bei meinen Eltern: Meine geliebte Mama hatte niemals einen Walkman besessen. Sie hatte sich deswegen auch niemals mit „diesen Geräten“ beschäftigt. Ich habe Ihr dann erzählt, wie wichtig mir diese waren – so nun auch Euch.
Beginnen sollte meine Reise schon in sehr frühen Jahren, mit einem
Sony TPS-L2
Mama und Papa haben mir – belegt durch Fotos – um 81 herum einen „blauen, kleinen Kassettenabspieler“ zu Weihnachten geschenkt. Dieser hieß „TPS-L2“ und ist inzwischen eine kleine Berühmtheit. In meinen jungen Jahren war er nichts anderes als ein Abspielgerät für „TKKG“- oder „Die Drei Fragezeichen“-Kassetten und ein wenig Kindermusik. Es gab damals kein Bluetooth, In-Ear-Kopfhörer oder Noise-Cancelling. Die Kopfhörer selbst waren fürchterlich, aber es gab damals nichts anderes – und deswegen habe ich sie wohl auch als gut befunden.
Sony TPS-L2 – Mein Derivat hatte den Schriftzug „Walkman“ nicht, Bildquelle Wikipedia
Unpfleglich behandelt flog der wohl auch ab un an durch’s Kinderzimmer und muss unzählige Dellen und Kratzer bekommen haben. Der Kassettenspieler hatte einen orangen „Zerstörer-Knopf“: Der sollte eigentlich ein kleines Mikrofon aktivieren und aufnehmen. Bei meinem hatte der aber nichts aufgenommen sondern lediglich schon einmal kopierte Kassetten an der jeweiligen Stelle gelöscht, sofern ich mich noch richtig erinnere.
Der damals noch nicht „Walkman“ betitelte Kassettenspieler hatte zudem zwei Kopfhörerausgänge. Die sollten wohl zwei ständig nörgelnde Kinder auf den vielen Autofahrten nach Südfrankreich beruhigen, denn es gab anfangs auch einen zweiten Kopfhörer. Wie ich aus zahlreichen Erzählungen erfahren habe, hat genau das nicht funktioniert. „Man“ konnte sich nicht über das zu hörende Stück einigen. In einer Zeit, in der es keine Navigationsgeräte gab, landeten meine Eltern wohl deswegen auch in der Rush-Hour des öfteren mitten in Lyon, obwohl sie dieses „Dörflein“ eigentlich hätten umfahren wollen. Es gab damals noch keine so komfortable Ost-Umgehung, wie heute.
Der TPS-L2 kam erstmals 1979 auf den Markt, war knapp 400 Gramm leicht und kam mit einer fürchterlichen Kunstledertasche. Heute ist der von mir einst so sehr geliebte, erste Kassettenspieler unauffindbar. Auf Ebay wird er zu Kursen von weit über EUR 1000,00 gehandelt.
Philips Moving Sound
Dann kam eine Zeit lang nichts bis etwas fürchterliches passierte: Meine Schwester und ich gewannen jeweils einen Philips Kassettenspieler bei einem McDonalds Gewinnspiel. Das war zu einer Zeit, wo Burger noch in Styropor verpackt wurden und es in Düsseldorf am Karlsplatz meiner Meinung nach noch das urigste aller McDonald’s Schnellrestaurants gab. Ich durfte damals niemals Cola haben sondern Fanta oder Sprite…
Pilips „Moving Sound“, Bildquelle „@neontalk“/Instagram
Irgendeiner von uns bekam dieses Ungetüm natürlich zuerst, was wohl zu fürchterlichem Genöhle führte: Meine Schwester hatte etwas, was ich nicht hatte oder umgekehrt oder die Farbe passte nicht – also war Alarm, aber mal so richtig. Mit Verlaub, ich habe keine Ahnung, was Philips sich bei dieser Plastik-Konstruktion gedacht hatte, geschweige denn ob sie überhaupt gedacht hatten. Ich kenne wirklich kein derart hässlicheres Gerät!
Dieses „Ding“ hatte einen wahrhaft fürchterlichen Klang, als Goodie jedoch einen eingebauten Lautsprecher, zum Leid der Erzeugerfraktion. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie McDonalds wegen dieser Kassettenspieler hassten und nicht, weil Fast-Food bei ihnen so verpöhnt war.
Bei Kindern müssen diese Dinger allerdings erstaunlich beliebt gewesen sein. Kurz bevor meine Eltern mich (wegen ständiger Mopperei) auf den Mond geschossen hätten, erreichte uns meiner Erinnerung nach wohl das zweite Paket von McDonalds – zum Glück kam dieser Walkman nicht in rosa sondern in rot und er war „rund“ (Philips D6521, Bild nicht auffindbar), hatte jedoch ebenfalls einen Lautsprecher.
Diese Kassettenspieler von Philips müssen um 1985-88 auf den Markt gekommen sein. Technische Daten sind nicht erfasst.
Sony Walkman WM-DD30
Irgendwann hatte mein Schulfreund, mit jenem ich immer mit der „K-Bahn“ zur Schule gefahren bin, wohl einen Sony WM-DD. Ich muss meinen Eltern wohl sowas von in den Ohren gelegen haben, bis ich einen Sony WM-DD30 bekommen hatte. Mein Derivat war ein Nachfolger des WM-DD und hatte zusätzlich zu den ordinären Features den berühmten Switch für „Mega-Bass“ in gleich zwei Stufen. Für mich damals das wichtigste Argument – (Heute würde ich eher zum WM-DC2 tendieren, dieser hatte zwar kein „Mega-Bass“, dafür aber Dolby C und der Direktantrieb war noch mal besser).
WM-DD30, Bildquelle Old Hifi, Youtube (Link)
Während besagter Schulfreund, jener grundsätzlich mal Einsen in der Schule schrieb, Guns n‘ Roses oder Metallica hörte, waren bei mir eher Michael Jackson, C+C Music Factory oder Snap! auf den Kassetten zu finden. Die Stilrichtungen dividierten sich wohl schon in jungen Jahren auseinander. Ich hatte da schon „gelebt“, ging bereits mit 16 in der berühmten Königsburg ein und aus. Damals nahm man das am Eingang noch nicht so genau. Es kamen Sven Väth oder Carl Cox in die Burg, eben kein Micky Krause (was m.E. zum Niedergang der berühmten Königin der Nacht führte).
Sony’s WM-DD’s hatten eine Besonderheit, welche dieser Serie zum Vorteil aber auch zum Nachteil wurde. „DD“ stand für Direct Drive. Es gab also keinen Riemenantrieb, sondern – genau wie z.B. beim Technics 1210/MK2 – einen Direktantrieb. Deswegen leierten die Spieler auch nicht so, wie deren Mitbewerber. Mein DD30 starb leider einen frühen Tod: dessen Zahnrad (Center Gear) ist, wie bei so vielen Walkmans dieser Serie, nach einiger Zeit „zerbröselt“, bedingt durch Flucht des Weichmachers aus dem besagten Zahnrad. Der Klang dieser Geräte war nicht nur für damalige Verhältnisse erstaunlich gut.
Der WM-DD30 verstand Dolby-B, wurde mit 2 Stück LR6 Batterien betrieben, wog rund 300 Gramm und kam zwischen 1989 und 1990 auf den Markt und wurde für rund 300 Mark angeboten.
Sony Walkman WM-EX36
War einer der Walkmans, die ich mir selbst zugelegt hatte. Ich brauchte wohl Ersatz und musste mir vom (aus meiner damals doch sehr beschränkten Sicht sehr knapp dimensionierten) Taschengeld einen Nachfolger organisieren.
Sony WM-EX36, Bildquelle: HiFiEngine
Der lief ein-zwei Jahre ganz gut, war jedoch komplett aus Plastik gefertigt, deswegen nach einiger Zeit durch die ganzen Schulsachen im Rucksack komplett verkratzt. Der Plastikbomber hatte nebst Höhen und Tiefenregler auch den Schalter für „Mega-Bass“. Mit Autoreverse ausgestattet konnte das Ding schon eine Menge, war dem Vorgänger WM-DD30 klanglich jedoch absolut unterlegen. Ich war mit dem Ding wirklich niemals zufrieden. Eines Tages wurde er mir gestohlen.
Der WM-EX36 verstand Dolby-B, wurde mit 2 Stück LR6 Batterien betrieben, wog rund 180 Gramm und kam 1991 auf den Markt.
Sony Walkman WM-DC2 (und DD9)
Nebst ein paar weiteren Ausrutschern sollte der DC2 wohl mein letzter Ausflug in die Sony-Walkman-Szene gewesen sein. Ein Gerät, dessen Anschaffungskosten ich mir vom Zeitungsaustragen angespart hatte und einem Freund abkaufte.
Sony WM-DC2, Bildquelle: Unbekannt
Der DC2 war klanglich wohl das beste, was ich jemals als Kassettenabspielgerät besessen hatte, bedingt wohl auch durch den besonderen „Amorphous Head“. Aufgebaut wie der WM-DD30 konnte er anstelle von Mega-Bass Dolby-C. Anfangs deshalb etwas enttäuscht war ich doch immer überzeugter von diesem Gerät. Ich vermisse diesen Kassettenspieler wirklich enorm. Leider wurde er mir im Bus entwendet. Passte irgendwie, es war eine Zeit, in der – unbegründet – quasi alles doof war. Sicherlich habe ich dann immer noch zum berühmten DD9 geschielt, der sollte jedoch nie zu mir kommen.
Der WM-DC2 verstand als einer der wenigen Dolby-C, wurde ebenfalls mit 2 LR6 Batterien betrieben, wog rund 300 Gramm und kam zwischen 1986 und 1988 in die Regale. Ich hatte ihn für 150 Mark gebraucht erstanden.
Zu dieser Zeit werden zwei defekte Derivate (defektes Center-Gear / = „clicking“) bei Ebay zu nachfolgenden Kursen gehandelt:
Einschub: Metall- vs. Chromdioxid- Kassetten
Schon mit dem WM-DD30 hatte ich begriffen, dass die Ausgabe von einigen Pfennig zusätzlich zu einem deutlich besseren Klangerlebnis führten. Metallkassetten hatten deutlich mehr Dynamik als die deutlich preiswerteren Chromdioxid-Kassetten, geschweige denn „Normal“-Bänder (lesen Sie an dieser Stelle mit einem abwertenden Unterton). An Papa’s Tapedeck mit Dolby-B aufgenommen, spielten die sich für meine Ohren hervorragend. Die TDK-MAX oder Sony’s ES- oder XR- Serie waren ganz meine. Ich glaube, dass ich eher selten Maxell oder BASF eingekauft habe.
Bildquelle: Xray40000 aus Düsseldorf, CC BY 2.0, Wikimedia Commons
Der Nachteil von Metallbändern war m.E. auch, dass jene dann wohl doch schneller Bandsalat machten und leicht kürzere Spielzeiten hatten, zumindest jene bei uns kaufbaren. Bei Kassetten hatte man eben viel „gespult“. Das führte bei preiswerteren Kassettenspielern – wie z.B. meinem EX36 – dazu, dass man die Bänder manchmal auch wieder mit einem Bleistift aufwickeln und teils kleben musste. Tracks konnten eben nicht so, wie in Spotify oder bei einem Discman, direkt angewählt werden.
Und man musste Kassetten auch umdrehen! Der EX36 war der einzige Walkman, den ich besessen hatte, welcher „Autoreverse“ konnte, also die Kassette ohne Herausnehmen und Umdrehen wieder in die andere Richtung abspielen konnte. Im übrigen hatte es mich immer geärgert, wenn verliehene Kassetten nicht zurückgespult zu mir zurückkamen. Das war eine Unart!
Normal- und Chromebänder waren zudem mit teils über 100 Minuten Spieldauer zu bekommen, bei Metall hörte es mit 90 Minuten stets auf, wenn ich mich da noch richtig erinnere.
Techmoan hat einen wirklich erstklassigen Beitrag über die unterschiedlichen Kassettentypen – Link
Sony Discman D-202
nahm seinen Einzug. Allerdings weniger mobil denn stationär. Der Discman konnte klanglich zwar absolut überzeugen und hatte selbstverständlich „Mega-Bass“. Dieser Zuspieler war jedoch noch etwas wackelig auf den Beinen: Stöße konnte der nicht ab. Im Fond des Fahrzeug’s meiner Eltern ging das wohl noch, nicht jedoch in der Straßenbahn, geschweige denn im Bus. Auch gab’s ein weiteres Problem: Die unhandlichen CD’s zerkratzten sehr schnell. Man konnte die eben nicht in den Rucksack werfen. Ein technischer Nachteil gegenüber Kassetten.
Bildquelle: Sony
In sofern habe ich den zwar sehr wohl gemocht, um CD’s abzuspielen, konnte ihn aber nicht mitnehmen.
Mit den CD’s kam allerdings die Vielfalt. Prince, Paula Abdul, CeCe Peniston, Lisa Stansfield, Moby und ein noch größerer Drift zum Funk waren so mein Ding. Mit Modern Talking, Backstreet Boys und anderen konnte ich in dieser Zeit genausowenig anfangen, wie mit Bon Jovi oder anderen Popgrößen. Den Geldbeutel belastend war ein großes Horten-Warenkaufhaus direkt an der zentralen Haltestelle in Krefeld Rheinstraße. Die hatten eine doch sehr gepflegte Musikabteilung…
In dieser frühen Serie haben die Batterien auch noch nicht so lange gehalten. Man musste viel aufladen oder eben Batterien oder ein Netzteil mitführen. Der D-202 war auch der erste, welcher mit einem speziellem Akkupack kam. Nach dem Abspielen von zwei, drei CD’s war aber auch damit schon Schluss. Trotzdem habe ich diesen Spieler in mein Herz geschlossen, wenngleich er nicht so edel daherkam, wie Sony’s inzwischen unbezahlbarer D-J50. Mein kleiner D-202 war schon ein cooles Ding. Wenn ich nur wüsste, wo der steckt.
Der 320 Gramm leichte D-202 kam um 1991 auf den Markt, wurde entweder mit einem Akkupack oder 2 Stück LR6 betrieben. Der Anschaffungspreis lag bei DM 300.
Sony MiniDisc Walkman MZ-R37
Ist mein allererster MiniDisc-Player und Rekorder und zugleich auch einer der besten. Er ist heute noch günstig zu haben und konnte schon damals eine Menge. Der R37 hatte natürlich Mega Bass und spielte auch in den widrigsten Umgebungen zuverlässig. Der R37 war quasi ein Miniatur-CD-Spieler, mit dem man sogar aufnehmen konnte.
Sony MZ-R37, Bildquelle unbekannt
Der Vorteil von MiniDiscs war deren Robustheit ähnlich derer von Kassetten. Die Dinger konntest Du ohne Hülle in den Rucksack schmeißen. Zudem konnte der R-37 noch ohne Gumstick betrieben werden, es reichten zwei ganz ordinäre LR6 Standardbatterien. Ein optischer Line-In kann direkt vom CD-Spieler verlustfrei Musik beziehen, ein weiterer Vorteil.
Richtig cool war auch, dass der Recorder eine Aufnahmefunktion besaß, welche beim ersten Ton automatisch loslegte. Das Gerät war wieder einmal so dermaßen hochwertig verarbeitet, dass es eine Menge Stöße und unsanfte Behandlungen aushalten konntem auf der anderen Seite dennoch perfekte Spaltmaße behielt.
Der Verbleib des so sehr geliebten R37 ist unbekannt.
Der Sony MZ-R37 wog 160 Gramm, wurde mit 2 Stück LR6 betrieben. Der R37 erschien 1999 auf dem Markt.
Sony MiniDisc Walkman MZ-NH1
Mit dem NH1 habe ich wohl schon ein paar Generationen übersprungen, unter anderem die vielseitigen MDLP / + Net-MD-Varianten, welche mit verminderter Qualität deutlich länger aufnehmen konnten. Dieser NH1 konnte auf Medien aufnehmen, welche 1 Gigabyte Platz hatten, die Hi-MD und konnte alle Medien in allen Formaten bespielen, die es zuvor gab.
Bildquelle: Sony
Ebenso hatte er ein USB-Interface für den Computer. Die Fernbedienung, welche man auch bei den ersten MP3-Playern von Sony (u.a. dem NW-HD1) fand, war eine der schönsten und besten, doch hatte ich sie, gleich nachdem ich den MD-Walkman erstanden hatte, verloren. Der Player starb 2012, als er aus meiner Tasche auf die Straße rutschte und von einem Lieferwagen oder kleinem Laster überfahren wurde. Es war wirklich zum heulen mit mir.
Der MZ-NH1 lief 17 Stunden mit einem Gumstick-Akku, wog rd. 110 Gramm und kam 2004 auf den Markt.
Sony MiniDisc Walkman MZ-RH1
Es ist eigentlich nicht mehr viel übrig, was ich über jenen erzählen kann (ich hatte ja schon alles erwähnt). Immer noch einer meiner liebsten und ich bin froh, dass ich ihn wieder bei mir habe.
Sony MZ-RH1, Bildquelle: Sony
Der RH1 setzte den Schlussstrich unter Sony’s MiniDisc Player. Er ist immer noch das Spitzenmodell und eine Referenz für sich. Alles, was Du über dieses besondere Gerät wissen musst, wurde schon aufgeschrieben. Du findest alles hier: Link
Ende der Reise
Übersprungen habe ich einen WM-EX50, ein Gerät von Panasonic und eines von Aiwa. Der EX50 ist m.E. nicht so relevant, das Gerät von Panasonic überlebte nicht lange, der Aiwa Kassettenspieler hielt etwas länger, wurde dann jedoch von einem Mitschüler bei einer Rauferei zerstört. Die Marke Aiwa existiert heute nicht mehr. Aiwa hat ebenfalls extrem hochwertige Geräte produziert und war auch bei den MiniDisc-Spielern eine bekannte Größe.
Sony’s MiniDisc starb wohl mit dem Erscheinen des ersten iPods. Entgegen der Annahmen vieler kann man mit einer analogen MC sehr wohl ein akzeptables, musikalisches Ergebnis erzielen. Und nein, der Witz funktioniert nicht: Meine beiden Nichten können beide eine Kassette mit einem Bleistift reparieren.
Es gab noch viele, andere interessante Geräte, welche den Weg mit der MiniDisc gegangen sind. Die DAT-Kassette z.B.. Abspielgeräte hierfür hatte ich nie besessen aber immer großen Respekt bekundet. Der TCD-D7 ist eines dieser vielen Wunderwerke von Sony.
Die anderen Geräte, welche ich in diesem Beitrag erwähnt hatte, besitze ich (ausgenommen vom RH1) nicht mehr und wünsche sie mir natürlich alle zurück. Wenn Du eines dieser Geräte besitzt, freue ich mich über ein Angebot. Gesucht werden immer noch:
- Sony TPS-L2
- Sony WM-DC2
- Sony WM-EX36
- Sony D-202
- Sony MZ-NH1