Das Problem mit @Vodafone_DE #Branding bei @snom & how to fix it

Wer Snom Geräte kauft, der sieht sich oftmals auch auf Ebay um. Der Vorteil von SNOM ist, die Geräte halten ewig, sind leicht zu reinigen und bieten einen durchgängigen Support an. Auch ein 8 Jahre altes Snom 320 wird immer noch mit aktueller Firmware versorgt. Das Risiko, irgendwann ein veraltetes Gerät zu besitzen, wird damit vermieden. In meinem Fall bin ich jedoch an ein Vodafone- Gerät gelangt und das ist – mit Verlaub – im ersten Anlauf nicht zu verwenden, es sei denn, man nutzt selbst Vodafone. Das Problem erstreckt sich über alle Geräte, die Firmware ist kastriert, die Anmeldung am Webinterface ist teilweise nicht möglich oder die Buttons sind vertauscht oder nicht zu verwenden.

In meinem Fall hatte der Verkäufer noch nicht einmal auf das Problem hingewiesen, das Vodafone-Branding war schlicht nicht erwähnt. Sicher, der Preis siegt hier, doch wäre ein Branding bekannt, hätte ich dem Kauf nicht zugestimmt. Bei ebay wurde wie folgt angeboten:

Bildschirmfoto 2016-08-03 um 11.15.38

„Neu und OVP“, da stand nix von Vodafone. Also gut. Ging vielen von Euch bestimmt genauso, als Ihr diese Site gesucht habt. Dienstlich hätte ich mich bestimmt bei Api, Mercateo oder Also umgesehen, jetzt war der Kauf jedoch privat. In diesem Fall benötigte ich ein Snom Vision für mein 870er, weil es schlichtweg nervt, Identitäten zu wechseln oder BLF-Tasten auf dem Snom selbst anzuzeigen. Das Vision steht hier als Platzhalter für alle bei Vodafone vertriebenen Snom-Endgeräte. Ebenfalls hatte ich zu wenig BLF-Felder. Irgendwann brauchte ich einfach ein paar mehr Buttons. Der Preis war akzeptabel und so schlug ich zu.

Problematisch hierbei: Ich konnte nicht auf das Webinterface zugreifen. Die Anmeldekennung war nicht bekannt. Auch ein Zurücksetzen löste das Problem nicht. Du musst also per TFTP ein Recovery-Update aufspielen: Link, musst Dich beim Recovery jedoch an die Dateinamenskonvention halten: Link

Ein Aufspielen der Firmware über TFTP funktionierte zwar, unmittelbar danach jedoch startete das Gerät neu und spielte sich von alleine wieder die nervige Vodafone Software auf:

Bildschirmfoto 2016-08-03 um 11.26.00Sehr nervig!

Nach einem kleinen Wireshark-Sniff bin ich dahinter gekommen, dass das Gerät unmittelbar nach dem Systemstart bei

http://provisioning.snom.com/<devicename>/<devicename>.htm
>
http://provisioning.snom.com/<devicename>/<devicename>.php?mac=<mac>
>
https://ipcglobalconfig.vodafone.com/redirect/snom?mac=<mac>

sich die aktuellen Informationen holt. Snom stellt also auf deren Webservern anhand der Mac-Adresse fest, dass es zum Vodafone-Pool gehört und schickt es umgehend dahin. Dort kann es sich dann eine neue Firmware und Geräteeinstellungen, sowie Zugangsdaten abholen.

Letzteres ist – zumindest in meinen Augen – theoretisch problematisch, da ich (nicht überprüft) anhand einer anderen Mac auch Settings anderer Snom Devices anderer Kunden bekommen könnte. In meinem Fall ist es jedoch ärgerlich, da ich einfach nicht schnell genug bin, um die Einstellungen für die Provisioning-Uri im Webinterface zu ändern. Das Gerät ist schneller im Reboot, als ich klicken könnte.

Jetzt könnte man bei Snom nachfragen, ob die nicht diese oder jene Mac anders behandeln könnten, ich glaube aber, dass die bestimmt besseres zu tun haben, ggf. ist das auch irgendwie vertraglich mit Vodafone festgezurrt. Das Gerät ist schlicht weniger wert oder für die meisten quasi unnutzbar.

Abhilfe schafft in meinen Augen hier lediglich die DHCP Optionen (Gateway) für ein Gerät temporär zu ändern oder aber – und das ist der einfachste Schritt, im Bind oder im DNS des Routers „provisioning.snom.com“ einfach global gegen die Wand fahren zu lassen:

Bildschirmfoto 2016-08-03 um 11.36.15
Bei Eurem Router geht das bestimmt auch irgendwie. So habe ich zumindest Ruhe vor der Update-Schleife und kann das Gerät endlich nutzen.